INTERNE VERANSTALTUNGEN

Von den Neckarsweben bis zu den Alamannen
Den Germanen haftet ein Mythos von Stärke und Wildheit an, der bis in die heutige Zeit tradiert wird. Der Ursprung dieses Mythos geht auf die Römer zurück, die seit dem Einzug der Kimbern und Teutonen in die römischen Provinzen die Angriffswut der Teutonen als „furor teutonicus“ fürchteten. Das Verhältnis zwischen Römern und den Völkern rechts des Rheins – seit Caesar als Germanen bezeichnet – war seither ein zwiespältiges. Dies zeigt sich besonders am Beispiel der Germanen im Neckarmündungsgebiet. Spätestens seit Ariovists Feldzug (71 v. Chr.) in die linksrheinisch keltischen Gebiete sind die Sweben als germanischer Teilstamm eine feste Größe in der Region. Allerdings zeigt sich, dass mit Roms Expansion die Germanen auch wichtige Verbündete sein konnten, welche militärische Aufgaben übernahmen. Im Gegenzug durften sie in friedlicher Koexistenz entlang von Roms Grenzen ganz nach ihrer Lebensweise siedeln, bis sie schließlich durch Roms kulturellen Einflüsse selbst zu Bürgern der Provinzen wurden. Doch was geschah im Laufe der Jahrhunderte mit den germanischen Siedlern in der Region? Wie ist ihre Rolle in der römischen Politik einzuordnen?
Der promovierte Archäologe Sven Jäger gibt in seinem Vortrag einen Ausblick auf aktuelle Forschungen und zeigt, dass sich die Germanen nicht pauschal in die barbarische Rolle pressen lassen, die ihnen die römischen Autoren beimaßen.

Veranstaltungsort:
Nebengebäude „Polderscheune“ im Aue- Hochwasserschutz- und Informationszentrum „Haus Leben am Strom“ in 76777 Neupotz, Hauptstraße 4.

Häfen in der Antike
Tore zur Welt – das waren Häfen schon in der Antike. Hier legten Handelsschiffe an, hier ankerten aber auch Kriegsschiffe, die Stadt und Hinterland schützten. Hier kamen Reisende an, die von fernen Landen zu erzählen wussten. Für bedeutende Städte der Antike wie Athen, Alexandria oder Rom war der Hafen nicht nur lebensnotwendiger Umschlagplatz für Waren zur Versorgung der Stadt. Zugleich war er auch das seeseitige Aushängeschild mit vielen technischen Wunderwerken und eindrucksvollen Bauten, man denke etwa an den Leuchtturm von Alexandria, den Koloss von Rhodos, den verschließbaren Hafen in Milet oder die Schiffshäuser in Athen.
Die Archäologin und Leiterin des Küstenmuseums Wilhelmshaven, Frau Dr. Christina Wawrzinek, gibt in ihrem Vortrag einen Überblick über die Häfen in der antiken Welt und beleuchtet ihre ökonomische und militärische Bedeutung. Sie erzählt von berühmten Häfen im Mittelmeer, ihrer Organisation und Funktion, aber auch vom prallen Leben und dem umtriebigen Alltag in Piräus, Ostia und anderen Häfen.

Veranstaltungsort:
Nebengebäude „Polderscheune“ im Aue- Hochwasserschutz- und Informationszentrum „Haus Leben am Strom“ in 76777 Neupotz, Hauptstraße 4.